Gleich vorab unsere Top 3 Tipps:

1. Schulhefte und Schulbücher aus Recyclingpapier kaufen!

2. Alte Schulbücher an der Schule zurückgeben!

3. E-Book über die Schule anfordern! Ganz einfach und kostenlos kannst du über die Schule zusätzlich zu deinem Schulbuch ein E-Book erhalten. So kannst du alle Inhalte digital einsehen (u.A. auch am PC). Weiterführender Link

 

Das Thema Ressourcen-Management ist derzeit so präsent wie nie. Sowohl die Geschichte als auch jüngste Ereignisse wie der Ukraine-Krieg zeigen uns wiederholt, dass unzureichendes Ressourcen-Management zu großen Konflikten führen kann. Das Ringen um Ressourcen, sei es um Grund und Boden oder auch Energieträger wie beispielsweise Gas und Holz, trägt das Potenzial in sich, sogar kriegerische Auseinandersetzungen auszulösen.

Auch im schulischen Kontext ist der Ressourcenverbrauch, hier insbesondere im Hinblick auf den Rohstoff Holz, ein brisantes Thema. Im Folgenden widmen wir uns dem Verbrauch dessen für die Produktion der Schulbücher- und Hefte und schauen uns genauer an, ob E-Books für Schüler*innen eine “bessere” Wahl wären.

 

Eine kleine Vorstellung zum Verbrauch

Im Allgemeinen wird nämlich jeder fünfte gefällte Baum zu Papier verarbeitet. Schnell wird ersichtlich, welche Relevanz dieses Thema hat, wenn bedacht wird, dass jede*r Schüler*in jedes Jahr mehrere Kilogramm Papier verwendet. 


In Österreich wurden in den letzten 50 Jahren beispielsweise 400 Millionen Schulbücher ausgegeben. In Deutschland werden jährlich 200 Mio. Schulhefte gekauft. Alleine das verbraucht 44.000 Tonnen Holz, was einer Waldfläche (Fichte) von etwa 1,65 km² entspricht. Das ist ca. die Fläche von 230 Fußballfeldern, die jährlich alleine für Schulhefte in Deutschland abgeholzt wird. 

Auf Europa gesehen liegt der gesamte Papierkonsum an Schulen schätzungsweise bei dem über 200-fachen zum vorhergehenden Beispiel (entsprechen etwa 8,8 Mio. Tonnen Holz). Mengen, die über die Fassbarkeit hinausgehen. Ohne Sie hier mit weiteren Zahlen zu plagen – es kann, mit dem Papierkonsum von Europas Schüler*innen, die Fläche Österreichs mindestens 60-mal mit Papier bedeckt werden.

Jetzt zum Kern der Sache

Nun stellt sich die Frage, welche Maßnahmen gesetzt werden können, um Papier zu sparen oder gänzlich darauf zu verzichten.

Einerseits sollte darauf geachtet werden, Schulmaterialien aus Recyclingpapier zu kaufen. Hierbei wird kein neues Holz benötigt und zusätzlich wird beim Recycling bis zu 60 % weniger Energie und Wasser zur Herstellung eingesetzt. Andererseits können alte Schulbücher einfach und unkompliziert in Schulen abgegeben werden. So hat jeder Einfluss und auch Verantwortung gegenüber dem Ressourcen-Management im Bildungsbereich.

Des Weiteren könnte durch die anfangs erwähnten E-Books oder Tablets sogar gänzlich auf Papier verzichtet werden. Schon die Herstellung von 10 Schulbüchern verursacht mehr C02-Emissionen wie die eines E-Books. Das bedeutet ganz einfach, dass nach weniger als einem Jahr ein E-Book wohl eine geringere Belastung für die Umwelt wäre!

So möchte hier jedoch nicht ein Pro-Digitalisierung-Artikel erstellt werden, denn direkt aus einem Buch zu lernen hat auch seinen Reiz. Das haptische Erlebnis beim Lesen geht natürlich beim E-Book zu einem gewissen Maße verloren. Insbesondere das einfache Markieren und der persönliche Bezug zu den Texten wird von Vielen geschätzt. Doch sind die Vorteile einer Digitalisierung an Schulen aus umwelttechnischer Sicht nicht von der Hand zu weisen.

Viel hängt auch von dem Nutzerverhalten ab, denn der Standby-Modus verursacht bis zu 40 % der Umweltbelastungen bei der Verwendung eines E-Books. Auf der anderen Seite hilft das Recyceln alter Schulmaterialien die Belastungen für die Umwelt geringer zu halten.

Was wir hier nun erreichen wollen, ist, dass sich jede*r in der Verantwortung bezüglich seines Konsumverhaltens sehen sollte und auf die Möglichkeiten hinweisen, wie denn dieses verbessert werden kann. Auch möchten wir klarmachen, ohne Angst hervorrufen zu wollen, dass der aktuelle Überfluss in einer Welt mit beschränkten Ressourcen irgendwann ein Ende hat. Und, dass dieses Ende nicht weit in der Zukunft liegt!

 

Weiterführende Links:

https://www.bmbwf.gv.at/Themen/schule/beratung/corona/corona_fl.html

Quellen:

https://lehrerfortbildung-bw.de/st_digital/medienwerkstatt/office/text/ebook/einfuehrung/vorteile.html

https://www.buchreport.de/news/warum-der-bildschirm-beim-lesen-dem-papier-unterlegen-ist/

https://www.energie-experten.ch/de/business/detail/was-ist-umweltfreundlicher-papier-oder-tablet.html

https://www.sonntagsblatt.de/artikel/kultur/pro-und-contra-lieber-e-books-oder-buecher

https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/kultur/mehr-kultur/918616-Keine-Zukunft-ohne-Buecher.html

https://klimadatenschule.de/klima-und-daten/papier

https://www.umwelt-im-unterricht.de/hintergrund/papierherstellung-papierkonsum-und-die-folgen-fuer-die-umwelt/

https://www.derstandard.at/story/1347492436090/400-millionen-buecher-seit-1972-ausgegeben